Netze BW: NETZlabor H₂-100

Die Wärmeversorgung basiert auf drei Säulen – Wärmepumpen, Wärmenetze und ergänzend Wasserstoff.

Netze BW stellt zwei besondere Wasserstoff-Projekte vor

Für Netze BW ist klar: Die Wärmeversorgung basiert auf drei Säulen – Wärmepumpen, Wärmenetze und ergänzend Wasserstoff. Wasserstoff bietet großes Potenzial für eine umweltfreundliche Energiezukunft, da er fossile Energieträger ersetzt und bei seiner Nutzung kein klimaschädliches CO₂ entsteht. Eine gut ausgebaute Gasnetzinfrastruktur für Wasserstoff ist essenziell, um die Energie- und Wärmewende erfolgreich zu gestalten. Genau hier setzt die Netze BW mit zwei bedeutenden Wasserstoff-Projekten an und einer klaren Botschaft: Die Gasverteilnetze werden weiterhin gebraucht.

Wärme macht fast 50 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs aus. Die meisten Haushalte in Baden-Württemberg heizen nach wie vor mit fossilen Energieträgern wie Öl und Erdgas. Beim NETZlabor H2-100 Öhringen hat Netze BW das bestehende Erdgasnetz vollständig auf Wasserstoff umgestellt und damit gezeigt, dass die Infrastruktur geeignet ist, Industrie- und Gewerbekunden aber auch Privathaushalte mit 100 Prozent Wasserstoff zu versorgen.

Im Fokus des NETZlabors stand für zwei Monate die Versorgung der eigenen Liegenschaft am Standort Öhringen. Sowohl das Verwaltungsgebäude- als auch das Ausbildungsgebäude wurden erfolgreich auf 100 Prozent Wasserstoff umgerüstet. Zum Einsatz kam dabei einmal ein Gasgebläsebrenner, wie er typischerweise im Gewerbe genutzt wird und im anderen Gebäude Brennwertthermen, die in Haushalten verbaut sind.

„Unsere Vision: Wir stellen zukünftig die notwendige Wasserstoff-Infrastruktur überall dort zur Verfügung, wo Bedarf besteht. Perspektivisch werden vor allem Kraftwerke sowie Industrie- und Gewerbekunden von unserem Netz profitieren, die nur schwer zu dekarbonisieren sind  und die große Mengen an klimafreundlich hergestelltem Wasserstoff für ihre Anwendungen benötigen. Aber auch in anderen Sektoren, wie im Wärmemarkt und im Verkehr kann Wasserstoff eingesetzt werden“, erklärt Markus König, Konzernexperte für Wasserstofftransformation der Netze BW. „Mit dem NETZlabor H₂-100 Öhringen rüsten wir uns außerdem für den Hochlauf an Wasserstoff, der zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung wird“, ergänzt Daniela Wieland, Projektleiterin von H2-100 Öhringen.

Schon gewusst: Der Wasserstoff im Projekt H2-100 Öhringen wird mittels eines Elektrolyseurs vor Ort erzeugt, der Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff spaltet. Dieser steht auf dem Betriebsgelände der Netze BW und stammt aus dem Vorgängerprojekt „NETZlabor Wasserstoff-Insel Öhringen“.

Vorgängerprojekt: NETZlabor Wasserstoff-Insel Öhringen

Mit dem „NETZlabor Wasserstoff-Insel Öhringen“ hat die Netze BW praxisnah gezeigt, dass schon heute bis zu 30 Prozent Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist werden können – ohne aufwändige Anpassungen der bestehenden Infrastruktur.

Dafür wurde ein örtlich begrenztes Versorgungsgebiet vom bestehenden Erdgasnetz abgetrennt und eigenständig versorgt – quasi wie eine Insel innerhalb des Netzes. Zu diesem „Inselgebiet“ gehörten eine selbstgenutzte Liegenschaft der Netze BW und 26 angrenzende Haushalte.

Standort

Netze BW GmbH
Schelmenwasenstraße 15
70567 Stuttgart

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